Vernissage „Ein frecher Flirt“ in der Linse Weingarten

Erstellt von Dollnik |

Wenn zerknülltes Papier so mit dem Betrachter flirtet, dass sich geheimnisvolle Landschaften bilden – wenn Sahne sich auf Gemälden so geheimnisvoll flirtend an Obst schmiegt, dass die Konturen verschwimmen – wenn bunte Malerei mit exakter Zeichnung flirtet, dann erwartet einen ein „frecher Flirt“, so der Titel der Ausstellung des Leistungsfachs „Bildende Kunst“ der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasium Weingarten.

Die Ausstellung in der Linse Weingarten zeigt neben den praktischen Abitur-Arbeiten auch andere Kunstwerke aus den letzten zwei Jahren Oberstufen-Unterricht. Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse bei einer gut besuchten Vernissage. Diese wurde stimmungsvoll von Liedern der neu formierten Schülerband des Gymnasium Weingarten, den „Youngsters“, begleitet. Der Schulleiter des Gymnasiums, Günter Erdmann, lobte die hervorragende Arbeit der Fachschaft Kunst, die immer wieder die Schülerinnen und Schüler dazu bringt, über sich hinauszuwachsen – wie man hier sehr gut sehen konnte: großformatige Malereien wechseln sich mit Miniatur-Zeichnungen ab, farbige Obst-Sahne-Stillleben kontrastieren mit eher nüchtern gehaltenen Landschaftsbildern. All dies flirtet miteinander, aber auch mit dem Betrachter, wie der Schülersprecher Robert Hanewald treffend in seinen einführenden Worten darstellte. Und wenn es dann ein „frecher Flirt“ wird, dann lässt man sich berühren.

Und so erstaunt es den Betrachter immer wieder, wie verschieden Ergebnisse sein können, wenn doch ein gemeinsamer Arbeitsauftrag dahintersteht und wenn das Werk bestimmten Kriterien genügen muss, wie es nun einmal im Schulunterricht ist – eine der ganz großen Herausforderungen: ausreichend klar zu sein in den Anforderungen, aber Freiheit genug zu geben, damit sich Kreativität entfalten kann. Eine Balance, die der Lehrerin Friederike Dippon offensichtlich hervorragend gelingt, wie man an den Arbeiten sehen konnte. Der Name „frecher Flirt“ ist übrigens dadurch entstanden, dass die Schülerinnen und Schüler oft mit ihrer Lehrerin diese Teesorte getrunken haben und dabei über ihre Werke beraten haben!

Mit der Ausstellung in der „Linse“ in Weingarten – ein Ort, wo sonst vor allem „fertige“ Künstler ausstellen – öffnet sich für die jungen Künstlerinnen und Künstler eine neue Tür zur Welt. Manche werden sicher ihren Weg in der Kunst weiter gehen, andere werden sich für eine neue Richtung entscheiden, wenn auch die Kreativität immer ein Teil ihres Lebens bleiben wird. Eine Einladung, für die Günter Erdmann, Friederike Dippon und die Schülerinnen und Schüler der „Linse“ dankten. Die Ausstellung ist noch vom … bis … in der Linse zu sehen.