Gymnasium Weingarten wird für 4 Tage zum Zukunftsstaat

Erstellt von Dollnik |

„Schule als Staat“ ist ein Projekt, das in der Umgebung schon viele Schulen angeboten haben – am Gymnasium Weingarten wurde daraus bei der dritten Auflage des Projekts „Schule als Zukunftsstaat“.

 Statt den vorhandenen Staat abzubilden wurde eine Verfassung einer direkten Demokratie entwickelt, ein Staat, der nachhaltiger, demokratischer und gerechter sein sollte.

Unter den Unternehmen gab es viele kreative Ideen, wie Rohstoffe recycelt werden können oder wie man etwas schaffen kann, ohne damit Profit zu machen. Ein Team verschönerte das Schulhaus mit einem neuen Wandbild und der Vorbereitung eines neuen Aufenthaltsraumes in der bisherigen Lehrerbibliothek – und schaffte damit etwas, das auch über „Schule als Zukunftsstaat“ hinaus nachhaltig sein wird. „EnPapelArte“ nutzte die aussortierten Bücher und Landkarten der alten Lehrerbibliothek, um daraus Neues, Kreatives entstehen zu lassen. Ebenso arbeitete die Nähwerkstatt „Einzigartig“ mit Materialien, die sonst auf dem Müll gelandet wären, und fertigte zum Beispiel aus Tetrapaks moderne Einkaufskörbe. Das Unternehmen „Bee a help“ bot an seinem Stand nicht nur Bienen-Produkte an, sondern vermittelte auch Patenschaften für eine Blumenwiese in Weingarten. Und „Gartenträumchen“ widmete sich den Blumenkübeln rund um die Schule und legte einen Kompost an, so dass auch hier nachhaltig gearbeitete wurde.

Allerdings gilt anzumerken, dass es neben den „Leuchtturm-Unternehmen“ auch viele Betriebe gab, die weniger nachhaltig ausgerichtet waren. Die umweltorientierten Steuern sollten den Müllbergen Einhalt bieten. Doch am zweiten Tag führte der  sprunghafte Anstieg der Müllmengen führte am zweiten Tag zu einem Verbot von Papptellern. Dennoch konnte an den verschiedensten Essenständen jeder sein Glück finden.

Das Projekt sollte dieses Mal demokratischer sein. Jeden Tag gab es eine politische Stunde, an der von jedem Unternehmen jemand teilnehmen musste. So gaben sich die „Vereinigten Schwäbischen Gymirate“ (VSG) selbst die Regeln, technisch voll auf der Höhe: per Online-Abstimmung. Wer die Regeln verletzte, wurde angeklagt und zur Rechenschaft gezogen, selbst wenn er der Präsident der VSG ist. Dass natürlich nicht alle Regeln allen gefielen, ist wohl Teil der Demokratie und muss ausgehalten werden.

Insgesamt lebten die VSG von der besonders positiven Atmosphäre. Auch die 5er waren einbezogen, und das, obwohl sie die 1,5 Jahre Vorbereitungszeit nicht mitbekommen hatten. Viele Schüler hoben hervor, dass während der Zeit im Staat ein tolles Miteinander entstanden ist. Auch die Staatsgäste, MdL August Schuler, MdEP Norbert Lins und OB Markus Ewald zeigten sich beeindruckt von der durchdachten Organisation, dem engagierten Staatsvolk und den zukunftsorientierten Staatszielen.

Der Erlös des Projektes wurde gespendet, zum einen an die Schulförderung, dann aber auch an die Organisation „Arco Iris“ in Bolivien, die sich um Straßenkinder kümmert.

Das Gymnasium Weingarten bedankt sich bei allen Sponsoren, die dieses Projekt erst möglich gemacht haben: Die beiden Hauptsponsoren Sparkasse Weingarten, vertreten durch Aileen Beierbach und Volksbank Weingarten, vertreten durch Artur Kopka, haben durch ihre finanzielle Unterstützung dieses Großprojekt auf solide Beine gestellt. Unzählige weitere Sponsoren haben die Unternehmen durch Geld- und Sachspenden unterstützt.

Weitere Eindrücke des Projekts finden Sie unter "Aktuelles -> Bildergalerie", "Schulleben -> Schule als Zukunftsstaat" und auf der Homepage der VSG.