Die Kunst und die Sterblichkeit

Erstellt von Dippon |

Eine Ausstellung mit Arbeiten des LF 11 Bildende Kunst im Büro des Hospiz Ambulant

Die Kunst und die Sterblichkeit“ lautet der Titel der Ausstellung im Hospiz Ambulant in Weingarten, welche die 13 Schülerinnen des Leistungskurses 11 unter der Leitung von Anne Bösenberg noch bis September zeigen. An der 16. Weingartner Kunst- und Museumsnacht staunten zahlreiche Besucher:innen über die unterschiedlichen Ideen und Wege der Schülerinnen, mit dem anspruchsvollen Thema umzugehen:

Im Schaufenster drehen sich fast unsichtbare, transparente Figuren. Sie changieren zwischen Schweben, Steigen und Fallen. Auch eine Folie, die inmitten des Raumes in einen Rahmen ist, wirft das Spiegelbild zurück und ermöglicht zugleich Durchblick. Ein weiterer, runder Spiegel auf dem Boden hingegen lenkt den Blick zur Malerei eines schillernden Schmetterlingsflügels an der Decke des Raumes. Wer genau hinschaut, findet die Zeilen eines Gedichtes in ihn eingeschrieben.

In „Retro-Liebe“ wird eine Tonspur zur grafischen Spur und thematisiert Erinnerung an vergangene Bilder oder Klänge. Ein historisch anmutender Schallplattenspieler lässt sie nach oben steigen. Weitere Arbeiten bedienen sich realer Gegenstände, um Assoziationen auszulösen: Über den Sprossen einer Leiter bildet sich der Lebensweg eines Menschen in Kleidungsstücken ab - als „objets trouvés“ schaffen sie so unmittelbar Nähe zu der Gedanken- und Alltagswelt der Besucher:innen. Auch die zarte Annäherung zweier Hände, eine Gipsplastik, erzeugen ein berührendes Bild. Andere Arbeiten sind weniger eindeutig und fordern die Betrachter:innen zum Forschen und Nachspüren heraus, z.B. über Textauszüge und Begriffe, mit denen wir unser herausforderndes Dasein in Frage stellen können.

Die Bilder der Schülerinnen machen den sonst oft so schmalen und befangenen Zugang zum Thema Sterblichkeit durch seine Vielfalt weit, reichhaltig und durch den jungen, aber konsequenten Blick der Künstlerinnen leicht. Inmitten der Kunstwerke wird deutlich, wie bereichernd und erleichternd das gemeinsame Entdecken ernster Themen werden kann.

Beteiligt sind: Svenja Bareth, Simona Martiny, Hanna Matt, Maya Müssle, Vivien Prem, Mia Straub, Selinay Tasyürek, Melissa Trubnikov, Emma Wagner, Maike Detzel, Judith Lüdtke, Leonie Ratgeb und Anouk Rost.