Gymnasium Weingarten gedenkt der Bücherverbrennung

Jahrestag mit Lectio continua und Kunstaktion

„An allem Unfug, der in der Welt geschieht, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. “ - Erich Kästner. Dieses Zitat hängt kunstvoll gestaltet zusammen mit vielen anderen am Mittwoch, den 10. Mai, im Foyer des Gymnasium Weingarten. Die Bahnen bilden eine Ellipse, die einen fast privaten Rahmen im großen Foyer des Gymnasium Weingarten schaffen. Der Arbeitskreis "Schule ohne Rassismus" hat zusammen mit vielen freiwilligen Schülerinnen und Schülern eine Aktion gestaltet, bei der der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten am 10.05.1933 gedacht wird. Den ganzen Vormittag über werden ununterbrochen Texte von Schülerinnen und Schülern, von Lehrerinnen und Lehrern, gelesen. Auf einen Text von Erich Kästner folgt ein Gedicht von Heinrich Heine, darauf ein Auszug aus dem Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Remarque - dessen Verfilmung ja jüngst mit mehreren Oscars ausgezeichnet wurde. All dies Werke, die damals auf den Scheiterhaufen der Nationalsozialisten verbrannten. Immer wieder gehen Klassen ins Foyer, um der Lesung zuzuhören. Es ist sehr still, der Gedenkraum erhöht die Wirkung. Auch jüngere Jugendliche lassen sich von den Texten ergreifen, selbst wenn sie mit diesen noch nie in Kontakt gekommen sind. Die Bahnen mit ihren Zitaten geben dem Ganzen eine Heimat, einen würdigen Rahmen. Allen wird klar: das darf nie wieder geschehen, dafür setzen wir uns ein. Dieses Gedenken wurde ergänzt durch ein Kunstprojekt der Jahrgangsstufe 9, die während des Vormittags ihre "Stolpersteine" einweihte: Steine, die mit damals so genannter "entarteter Kunst", bemalt sind und nun im Stadtgarten Weingarten zu sehen sind.