"Sherlock in love" der Theater AG des Gymnasium Weingarten

"Sind am Ende alle Frauen so schlau???"

Die Bühne ist minimalistisch dekoriert, Kleidung und Hüte baumeln an Ständern im Wind, auf der ganzen Bühne sind Plexiglas-Stelen verteilt. Ein gelber Ohrensessel steht neben einer gut bestückten Bar. Dann geht das Licht aus, es erklingt die Melodie von "Pink Panther", Spannung baut sich auf - plötzlich Schreie. Wo der Zuschauer zunächst an Todesschreie denkt, stellt sich heraus: es sind die Groupies von Sherlock Holmes, die unbedingt ein Foto von ihrem Idol haben wollen. Und der BRILLANTE Sherlock Holmes lässt sich genüsslich für seinen TRIUMPHALEN Erfolg feiern. Doch dann stellt sich heraus: nicht Sherlock Holmes hat die Lösung gefunden, auch nicht Dr. Watson, wie Sherlock meint, sondern Martha, die Haushälterin. Das darf niemand erfahren, denn Martha ist ja schließlich eine... Frau!!! Als Sherlock Holmes dann auch noch in ein Komplott von zwei Schwestern gerät, ist die Verwirrung komplett: wer ist wer? wer löst welches Rätsel? - und vor allem: wer liebt wen? Am Ende löst natürlich wieder Martha den Fall - und wenn sie schon nicht als Detektivin in die Öffentlichkeit darf, dann wenigstens als Chronistin der Fälle - natürlich unter einem männlichen Decknamen: (m)ARTHur Conan Doyle. In diesem Theaterstück sind die Schülerinnen und Schüler über sich herausgewachsen. Casey Beck spielt den in seine BRILLANZ verliebten Sherlock Holmes, der sich dann in den Fängen Amors verfängt, mit einer unglaublichen Intensität. Melissa Trubnikov gibt Dr. Watson eine gelungene Mischung aus jugendlichem Übermut und verliebter Zartheit. Salome Zähringer hält als Martha die Fäden in der Hand und spielt gekonnt die Fassungslosigkeit von Martha über die Unfähigkeit der Männer. Von Nebenrollen kann in diesem Stück keine Rede sein: jede Rolle, von der sexy Charlene, über die naive Susi bis zum rätselhaften Zwitterwesen Angelina oder dem unfähigen, trampeligen Inspektor Gregson, ist perfekt besetzt, jeder Schüler, jede Schülerin geht über alle Maßen aus sich heraus und gibt seiner Figur ein unverwechselbares Gesicht. Diese herausragende, bejubelte Leistung ist das Verdienst von Peter Kliebhan, der dieses Jahr zum ersten Mal allein die Regie führte - und das trotz seiner Elternzeit. Dies sei hiermit weiter gesagt: der Besuch der Theater-Aufführungen am Gymnasium lohnt sich! Herzliche Einladung für das nächste Jahr!